AMSEL Schule

39. Sexualerziehung

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Sprache ist individuell und auch in jeder Familie gibt es eigene Begrifflichkeiten, was familienintern völlig in Ordnung ist.


Damit die Kinder uns gut verstehen, achten wir Lernbegleiter*innen darauf, eine gemeinsame Sprache zu sprechen und dieselben Begriffe für die Geschlechtsorgane zu verwenden. Auch für die Kinder ist es wichtig, die im medizinischen Kontext verständlichen Begriffe zu kennen, damit sie sich bei Unfällen, oder im schlimmsten Fall eines Missbrauchs, schnell eindeutig verständlich machen können.


In den letzten Jahren gab es Veränderungen in Bezug auf die Bezeichnungen der weiblichen Geschlechtsorgane, die gerade auch schon zum Teil Einzug in die veralteten Schulbücher oder in die Fachsprache gehalten haben.


Ziel dieser Veränderungen ist es, die schambehafteten Bezeichnungen durch neutrale zu ersetzen, für korrekte Aufklärung zu sorgen und Mädchen und Frauen in ihrer selbstbewussten Sexualität zu stärken. Beim Thema Geburt geht es um eine positive, angstfreie Sprache.

Worte sind mächtig!


Konkret:
Entbindung/entbinden: stattdessen verwenden wir „Geburt“ und „gebären“- die Frau ist selbst aktiv.


Wehen: das Wort suggeriert zwangsläufigen Schmerz und erzeugt eine negative und angstbesetzte Verbindung zur Geburt, wir verwenden das Wort „Wellen“. Im Zusammenhang mit der Geburt legen wir den Fokus auf die Kraft der Wellen und die Entspannungs- und Atemtechniken statt auf die Betonung von Schmerzen.


Scheide/Vagina: Der Begriff wurde als Metapher für Scheide und Schwert (lat. vagus) benutzt. Die Reduzierung, sie sei nur für den von Männern gesteuerten Geschlechtsakt da, widerspricht nicht nur der Realität, sondern auch unserem Menschenbild und emanzipierter Sexualität.
Medizinisch wird weiterhin leider der Begriff Vagina benutzt. Damit die Kinder verstanden werden, werden wir diesen auch aufgreifen, die Mädchen aber einladen, sich einen Begriff auszusuchen, der ihnen gefällt.
„Vulvina“ als Neuschöpfung ist mittlerweile als Bezeichnung bei vielen Menschen beliebt.
Scheide/Vagina ist ebenfalls kein „Sammelbegriff“ für die äußeren und inneren Geschlechtsorgane.
Auch medizinisch korrekt heißt der äußerlich sichtbare Geschlechtsbereich Vulva, nur der innere Vagina, oder eben hoffentlich bald durch andere Begriffe ersetzt wie Vulvina.


Schamlippen: Weibliche Geschlechtsorgane und Sexualität dürfen genauso wie männliche schamfrei benannt werden. Da es sich um Teile der Vulva handelt, ist die Bezeichnung nun „Vulvalippen“.

Auch die Darstellung der Klitoris hat sich nun in den ersten Schulbüchern positiv, weil endlich biologisch korrekt, verändert. Im Vergleich zu früher, wo die Klitoris als „kleiner Knopf“ dargestellt wurde und damit viel zu klein und unvollständig, zeigen die aktuellen Darstellungen die Klitoris in richtiger Größe mit ihren Details und ihrer Ähnlichkeit zum männlichen Penis und damit auch ihrer Relevanz für die weibliche Sexualität.

Ein neues Schulgebäude entsteht!

für kleine Träume, große Ideen und echte Teilhabe. ✨

Wir bauen an einem Ort, an dem alle Kinder lernen dürfen – barrierefrei, sicher und voller Möglichkeiten.

Damit das klappt, brauchen wir Herzen, die mithelfen. 💛

Jede Spende bringt uns ein Stück näher an diese Zukunft.

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